OUTDOOR
Das Outdoorprojekt orientiert sich an der Natur und Erlebnispädagogik und deren grundlegenden Inhalten.
Jeden Donnerstag wird die Komplette Spielschulgruppe einbezogen. Teilweise werden die Gruppen in kleinere Teilgruppen unterteilt, je nach Aktivität, Zeit und Ort.
In Abhängigkeit von Setz und Erntezeiten werden unterschiedliche Aktivitäten im Schulgarten angeboten (Kartoffeln setzen, Erdbeerenernten etc.). Desweiteren wird den Kindern freigestellt in wie fern sie sich an den Aktivitäten beteiligen wollen. Die Kinder haben immer die Option, sich frei im Areal zu bewegen, umauch dort frei spielen zu können.
Unweit der der Maison Relais befindet sich der pädagogische Wald. In diesem Wald findet man einen Weiher, viele verschlungene Pfade, einen Weidentunnel und jede Menge Wildwuchs. Gerade im Hochsommer bietet der pädagogische Wald ein angenehmen Ort an, um mit den Kindern zu schnitzen, Waldtipis zu bauen oder Pflanzen zu bestimmen.
Glühwäin fir e gudden Zweck
Mat der Aktioun « Glühwäin fir e gudde Zweck », mécht d’Maison Relais Billek all Joer en generéisen Don. Während dem Wanter Bazar vun der Schoul an weider bestëmmten Deeg bis d’Chrëschtvakanz, verkeeft d’Personal aus der Maison Relais Billek hausgemaachten Glühwäin a Kannerpunch, mat de Kanner gebake Kichelcher sou wéi gebastels. D’Recetten ginn all Joer un eng intern gewielten Organisatioun gespent.
Jiddereen ass fir all Joer häerzlech wëllkomm, fir bei enger gemittlecher Wanterstëmmung e Glühwäin fir e gudden Zweck drénken ze kommen.
2019: 1.250 € fir TRISOMIE 21
2019: 1.250 € fir PIMPAMPEL CHL
2018: 2000 € fir d’Fondatioun Wonschstär (www.wonschstaer.lu)
2017: 1500 € fir Île aux Clowns (www.ileauxclowns.lu)
2016: 1500 € fir Déierenasyl Gaasperech
2015: 791,19 € fir Eng Hand fir all Kand ASBL
Beienprojet
Bienenprojekt Maison Relais BILLEK:
Wir wollen den Kindern der Maison Relais BILLEK „das Imkern“ ermöglichen. Ein Projekt und die Arbeit mit Bienen benötigt eine gründliche und strukturierte Vorbereitung.
Die Ausstattung, womit fangen wir an?
Wir beginnen grundsätzlich mit 2 Völkern. Dazu wird aus Fachkreisen geraten. Das Imkern mit einem Volk alleine gestaltet sich immer als schwierig. Aus den vorhandenen Völkern kann der weitere Bienenbestand dann gezielt und bienengerecht gesteuert werden.
Hierzu nahmen wir Kontakt zu Herrn Gilbert Moris aus Vichten in Luxembourg auf. Er ist ein erfahrener Imker, der uns sofort seine Unterstützung anbot.
Unser benötigtes Imkermaterial bezogen wir aus dem Beienhaff in Reuland. (www.beienhaff.lu) Ein Fachhandel für Imkerei und Bienenhaltung. Auch hier erhielten wir nützliche Informationen und Unterstützung beim Imkern mit Kindern.
Unser Standort für die Bienen:
Standort für unsere Bienen ist der weitläufige Garten der Maison Relais. Im Bereich der Streuobstwiese haben die Bienen ihre neue Heimat gefunden. Der Standort ist auch abseits vom Schulgebäude bzw. dem Gebäude der Maison Relais. Eine nahegelegene, natürliche Wasserquelle ist vorhanden. Abstand von mindestens 5m zum Nachbargrundstück ist gegeben.
Unsere Bienen befinden sich an einem etwas schattigen Standort im Randbereich unserer weitläufigen Streuobstwiese. Um den Bienenstand herum haben wir einen Staketenzaun und Hinweisschilder angebracht. So ist der Standort für die Kinder und das Personal der Maison erkennbar und klar abgegrenzt.
Anschaffung unserer eigenen Bienenvölker, woher?
Wir haben uns wie oben bereits erwähnt 2 Bienenvölker zugelegt. Diese haben wir von einem professionellen Imker aus Luxembourg gekauft.
Später kann man die Völker über Ableger im Laufe der Zeit erweitern bzw. den Bestand vergrößern.
Bei Bienen kann es, genetisch bedingt, große Verhaltensunterschiede geben. Drei Kriterien sind für eine Schulimkerei besonders wichtig: friedlich, schwarmträge und leistungsfähig. Daher legen wir uns auf die Bienensorte Apis mellifera carnica (Kärntner Biene) fest. Sehr verbreitet in Mitteleuropa. Sie ist sehr sanftmütig, es gibt kaum Schwarmtrieb, sehr genügsam und kommen gut über den Winter. Zudem ist sie früh im Jahr aktiv.
Wie oben bereits erwähnt, haben wir über einen erfahrenen Imker aus Luxembourg unsere Bienen erhalten. Ein Volk mit bereits vorhandenen Honigräumen und ein Ableger, aus dem sich in der Zwischenzeit ein eigenständiges Volk entwickelt hat. Dieses hat nun Zeit, zu einem großen und stabilen Volk heran zu wachsen und von dem wir dann im kommenden Sommer Honig ernten können.
Arbeit mit den Bienen:
Generell orientiert sich das gesamte Bienenprojekt und das Imkern mit unseren Bienen an den Tieren selbst und am sogenannten „Bienenjahr“! Dazu folgendes Schaubild:
Schaubild Quelle: Ruhrstadtimker Bochum-Ruhrgebiet
Dazu werden wir in festen Zeitabständen und an festen Wochentagen Aktivitäten für und mit unseren Bienen stattfinden lassen.
Auf einem großen und übersichtlichen Kalender werden wir für die Kinder, das Personal und auch die Eltern unser gesamtes Projekt samt Aktivitäten und Imkertätigkeiten transparent und informativ in unserer Einrichtung präsentieren. So hat jede interessierte Person die Möglichkeit, sich Informationen über unser Bienenprojekt und den momentanen Standpunkt zu verschaffen.
Eltern und Kinder werden über das Bienenprojekt informiert und die Eltern müssen zur Teilnahme am Projekt und der Arbeit am offenen Bienenvolk eine Einverständniserklärung unterschreiben und in der Maison Relais abgeben.
Wir werden im Eingangsbereich der Maison Relais eine große Infotafel aufstellen, die zur Information der Kinder, der Eltern und des gesamten Personals dient.
Hier werden pro Monat die anfallenden Arbeiten am Bienenstock dargestellt und dokumentiert. Sämtliche Aktivitäten des Bienenprojekts werden an Hand von Fotos präsentiert und dokumentiert. Die Kinder werden sich kreativ und frei an der Gestaltung der Infotafel beteiligen.
Hergestellte Produkte wie Honig, Honigseife, Kerzen aus Honigwachs usw. werden von den Kindern/der MR am hauseigenen Weihnachtsmarkt angeboten und der Erlös ist für einen guten Zweck bestimmt.
Gemeinsames Imkern mit den Kindern-Rolle des Personals:
Vorbildfunktion des Personals im fachgerechten Umgang mit den Bienen, beim Imkern und der Wissensvermittlung an die Kinder. Zuständiges Personal trägt in allen Bereichen die Verantwortung für das Projekt. Hier hat sich eine 5 köpfige Gruppe von Erzieherinnen und Erziehern aus allen Cyclen gebildet, um das Bienenprojekt vielfältig und altersgerecht mit den Kindern aufzustellen und den Kindern entsprechend ihres Alters und ihres Kenntnisstandes das Leben der Bienen näher zu bringen. Dabei fließen Erfahrungen aus eigener/privater Imkerei, Fortbildungen und der Fachliteratur mit ein.
Über die Fachliteratur für die Kinder bis hin zu Aktivitäten zum Thema Bienen und der Arbeit am Stock wird das Bienenprojekt sehr umfangreich ausgebaut.
Wir stehen am Anfang unseres Projektes und orientieren uns an den Hauptakteuren, den Bienen und teilnehmenden Kindern. So kann das Projekt Stück für Stück nachhaltig wachsen.
Personal hat die Möglichkeit, eigene Erfahrungen aus der Bienenhaltung weiterzugeben und/oder sich gezielt Wissen über Fachlehrgänge/Fortbildungen/Imkerkurse/Fachliteratur usw. anzueignen und an die Kinder zu vermitteln.
Wichtig ist, die Kinder für den Umgang mit den Bienen und das Imkern zu begeistern. Dabei ist ein gesundes Verhältnis von Wissensvermittlung/Theorie und der Praxis/dem eigentlichen Imkern wichtig. Als Basis ist eine gewisse theoretische Aufklärung und Wissensvermittlung nötig. Dies kann über verschiedene Methoden umgesetzt werden. Fachliteratur/Bastel- und Kreativangebote/Kurzfilme passend zum Thema.
Ziel des Projektes könnte für die Kinder ein Mini Imker Diplom sein, gepaart mit dem Erlangen von wichtigen Grundkenntnissen der Imkerei. So bekommen die Kinder auch Sicherheit beim Imkern und im Umgang mit den Tieren.
Zudem wurde vorher auch geklärt werden, ab welchen Alters die Kinder in welchem Umfang am Bienenprojekt teilnehmen.
An festen Tagen sollen gezielte Aktivitäten stattfinden. Diese orientieren sich am „Bienenjahr“. Wir versuchen den Kindern Wissen im Einklang mit der praktischen Umsetzung zu vermitteln.
Für das gesamte Personal, die Kinder, die Eltern und alle interessierten Personen soll das Projekt von Beginn an auch transparent nach auβen dargestellt werden und führt so automatisch zu einer festen und nachhaltigen Dokumentation. Hier sollen das Wissen, die Erfahrungen, die Kreativität und die Ideen der Kinder mit einfließen. Wie bereits im oberen Abschnitt (Infotafel) beschrieben.
Sicherheitsmaßnahmen beim Imkern:
Neben der Schutzkleidung werden die Kinder ausreichend über Vorsichtsmaßnahmen und Gefahren beim Imkern unterrichtet. Dies geschieht bei der Basiswissensvermittlung und wird während der praktischen Aktivitäten auch immer unter Aufsicht des zuständigen Personals vertieft.
Zudem wird vorab geklärt werden, was an Sicherheitsvorkehrungen zu treffen ist, wenn Kinder/Personal von Bienen gestochen werden. Ob Allergien vorliegen und ob sich gezielt auch sogenannte „Notfallpakete“ zur direkten Behandlung bei ev. allergischen Reaktionen und Bienenstichen aller Art zugelegt werden sollen. Dies geschieht vor Beginn des Projektes seitens der Maison Relais mit ärztlicher Beratung.
Bei allen Aktivitäten hat das zuständige Personal bezüglich Sicherheit als Vorbild zu fungieren.
Pädagogische Ziele:
1.Die Kinder entdecken die Welt der Bienen und verstehen wichtige ökologische Zusammenhänge.
2.Die Kinder bekommen die Möglichkeit, die Wichtigkeit der Biene für die Umwelt/Biodiversität kennenzulernen.
3.Die Kinder können eigenen Honig herstellen.
4.Die Kinder können Verantwortung für unsere Bienenvölker mit übernehmen.
5.Die Kinder erhalten die Möglichkeit, mit ihren eigenen Ideen/Interessen und Bedürfnissen vielfältig am Projekt zu partizipieren.
Schoulgaart
Unser Garten- der „grüne Funktionsraum“ im Außenbereich
In unserem Garten erleben die Kinder aus allen Cyclen der Maison Relais Billek die Natur; frei und ganz nach ihren Interessen und Bedürfnissen.
Hier finden sie Ruhe von der Hektik des Schulalltags, können sich zum Freispiel verschiedenste Spielorte aussuchen und nutzen. So entdecken sie die heimische Tier- und Pflanzenwelt auf spielerische Art.
Die Weidenhütten und der weitläufige Heckenbereich bietet die Möglichkeit zum Rückzug, zum ruhigen Miteinander, für Gespräche, zum Rollenspiel, zum Versteckspiel und vielem mehr.
Ein Balancierbereich aus Bäumen und Slagline animiert die Kinder sich auszuprobieren.
Unser kleiner Wasserlauf ist unsere natürliche „Wassermatsch-Anlage“. Sie zieht die Kinder magisch an und fordert zum Spielen und Entdecken auf. Hier können sie „Matschen“, im Wasser spielen und mit Erde, Wasser, Sand, Steinen, Holz usw. experimentieren. Der Umgang mit diesen Naturelementen fördert in besonderer Weise sinnliche Erfahrungen und die kindliche Entwicklung.
Im Ruhebereich aus selbstgebauten Palettenmöbeln finden die Kinder einen Ruhe- und Rückzugsort.
Zudem können die Kinder an verschiedenen Aktivitäten in unserem Nutzgarten, Koch- und Grillaktivitäten an der großen Grillstelle, Schnitz- und Kunstaktivitäten oder am Bienenprojekt teilnehmen.
Angrenzend an unseren Garten befindet sich ein sogenannter „Zauberwald“. Dieser ist ausgestattet mit verschiedenen Informationstafeln zum Thema Natur und Klettergerüsten aus Holzstämmen, wie z.B. das „Baummikado“ oder das „Waldsofa“.
Die Rolle des Personals
Das Personal nimmt verschiedene Rollen entsprechend den Interessen und Bedürfnissen der Kinder ein. Vom Spielpartner zum Entdecker, vom Gärtner zum Forscher, vom Partner und Helfer zum Anleiter und Beobachter sowie zur Vertrauensperson.
Wir unterstützen die Kinder aufgrund von Beobachtungen und situationsbedingten Anlässen in ihrem Interesse und Antrieb, die Natur mit all ihren Besonderheiten und ihrer Vielfalt zu entdecken. Alle Aktivitäten und Projekte basieren auf der Freiwilligkeit der Kinder. Dadurch wird der größtmögliche Entdeckungsfaktor garantiert.
Die Ausstattung/Bereiche des Gartens
- Holzhütte mit Garten- und Grillmaterial
- „Chillecke“ mit Möbeln aus Paletten
- Pavillion
- Heckenbereich und Weidenhütten
- Nutzgarten, Hochbeete, Blumenwiese und Kräuterspirale
- Buddelbeet
- Bienenhaus
- Wasserlauf und Matschecke
- Slagline
- Großer Grillbereich
- Weitläufiger Wiesenbereich mit Obstbäumen-Streuobstwiese genannt “Bongert”
- Frisbee-Golf
Handlungsfelder
Folgende Handlungsfelder werden hier angeregt und bedient
- Kreativität, Kunst und Ästhetik
- Sprache, Kommunikation und Medien
- Bewegung, Körperbewusstsein und Gesundheit
- Werte, Partizipation und Demokratie
- Emotionen und soziale Beziehungen
- Wissenschaft und Technik
Skateboardprojet
Einleitung:
Skateboarding ist der einzige Sport, in dem Kinder fast immer besser sind als Eltern und Lehrer.
Skateboarding ist Selbstbestimmung pur. Hier treffen Kinder selbst alle Entscheidungen:
Wann? Wo? Welcher Trick? Mit wem?
Skateboarding ist mehr als Sport. Es ist bewegungsorientierte Jugendkultur und ästhetische Gesinnungsgenossenschaft. Es hat mit Wertesystem und Haltung zu tun und vereinigt so die Sportart und mit kulturellen Aspekten (z.Bsp.:Musik), kreative Aspekte (z.Bsp.: Graffiti, Griptape-gestalltung) und Handwerkliche Elemente (z.Bsp.: Sakteboardreparaturen und Bau von Hindernissen). Skateboarding ist einer der wenigen verbliebenen Freiräume, in denen Kinder Selbstsozialisation erleben.
Das macht Kinder stark!
Sozialsisation durch Skateboard
Grundsätzlich ist „Menschwerdung“ ein Mix aus Fremdsozialisation und Selbstsozialisation. Es kommt auf die Balance des „Sozialisations-Mixes“ an, und die ist in unserer westlichen Gesellschaft nicht mehr ausgewogen, d.h. für viele Kinder hauptsächlich fremdbestimmt. Schule geht inzwischen bis nachmittags oder abends. Freiräume für selbstbestimmtes Tun sind knapper geworden und werden noch weiter reduziert durch gut gemeinte Förderbemühungen vieler Eltern. Verstärkt wird dies durch folgende Entwicklung: Immer mehr vorhandene Zeit der Eltern trifft auf immer weniger Kinder pro Familie. Die Folge: Immer mehr „Elterntaxen“ bringen Kinder von Verein zu Verein und von Förderkurs zu Förderkurs. Selbst der kleine tägliche Freiraum des Schulweges wird vielen Kindern genommen. Vorschulkindern geht es oft nicht besser. Auch sie erleben inzwischen überwiegend Fremdbestimmung, weil auch gut gemeinte Förderung die selbstbestimmten Freiräume der Kinder immer mehr verdrängt. Wir alle kennen den Begriff „work-life-balance“ und meinen damit die Ausgewogenheit von fremdbestimmtem Tun (work) und selbstbestimmtes Tun in Freiräumen (life). Übertriebene Fürsorge nimmt Kindern die „work-life-balance“. Denn wenn Erwachsene mit pädagogischen Zielen auf Kinder aktiv einwirken, ist das Fremdbestimmung und damit „Work“ für die Kinder. Durch fehlende Freiräume für selbstbestimmtes Tun nimmt man Kindern aber die Möglichkeit, frühzeitig Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und damit die Chance, frühzeitig die wichtigen und notwendige Fähigkeiten und Eigenschaften für das Leben zu lernen, die sich nicht fremdbestimmt vermitteln lassen.
Skateboarding ist selbstbestimmtes Tun und Freiraum.
Wichtige Fähigkeiten, Eigenschaften und Werte für ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben sind:
- Willensstärke
- Leistungsbereitschaft
- Leidensfähigkeit
- Selbstdisziplin
- Biss
- Selbstverantwortung
- Zielstrebigkeit
- Standfestigkeit
- Kreativität
All dies lässt sich unter dem Begriff intrinsische Motivation subsummieren. Intrinsische Motivation ist für mich die wichtigste Fähigkeit, die man nicht in der Schule oder fremdbestimmt lernen kann. Das muss man selbst erlebt haben, um sie dann dauerhaft zu besitzen. Intrinsische Motivation ist auch mehr als „Bock und Spaß“. Es ist das Bedürfnis und die Fähigkeit, mit Begeisterung ein selbstgestecktes Ziel erreichen zu wollen. Menschen – und gerade Kinder – sind imstande, Unglaubliches zu leisten, wenn sie motiviert sind. Die stärkste Form der Motivation entsteht nicht durch äußeren Ansporn oder äußeren Druck, sondern kommt von innen, aus uns selbst. Ich sage dazu gerne:
„Das Herz muss brennen!“
Intrinsische Motivation lässt vieles zum Kinderspiel werden was in der Schule zur Qual mutieren kann. Skateboarding funktioniert mit intrinsischer Motivation. Die Begeisterung für das
Skateboarden bringt diese intrinsische Motivation einfach automatisch mit. Ob beim Tricks lernen, kreativen Ideen um das Skateboard zu verändern oder handwerkliche Ideen um das Skateboard oder das Umfeld anzupassen.
Lernen muss nicht „Scheiße“ sein! Lasst die Kinder frei!
Skateboarding hat auch mit Flow zu tun und im Flow findet unbewusst „Tiefes Lernen“ statt! Tiefes Lernen in selbstbestimmten Räumen ist das, was uns nebenher wichtige Dinge lernen lässt. Dinge, die unseren Charakter prägen und unsere Willensstärke formen – aber es ist noch viel mehr:
Denn durch all die Fähigkeiten, die wir im selbstbestimmten Lernen erwerben, bringen einen faszinierenden Prozess in Gang („Positivspirale“), in dem wissenschaftliche Erkenntnisse der Pädagogik wie Selbstkonzept, Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitserwartung eine große Rolle spielen. Dieser Prozess beruht auf dem Wissen des Menschen um seine persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben, Gefühle und Verhalten und seiner Überzeugung, damit bestimmte Handlungen zu organisieren und auszuführen, um spezifische Ziele zu erreichen. Wir kennen alle die Begriffe Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, sich etwas zutrauen usw., die ähnliches beschreiben.
Und so funktioniert Lernen mit intrinsischer Motivation:
Weil wir etwas wollen, weil wir ein Ziel haben, das uns wirklich wichtig ist, strengen wir uns an, aus freiem Willen. Deshalb halten wir Rückschläge aus und überwinden innere und äußere Hürden. Weil unser Ziel so wichtig ist und wir fest an das Erreichen glauben, ist das Aufgeben schlimmer ist als das Durchhalten und wir erreichen es irgendwann – und der Stolz, den wir dann fühlen, die Bestätigung und Anerkennung, die wir (und Andere) uns dann geben ist mit Geld nicht zu bezahlen. Das ist die erste Runde dieser positiven Spirale! Noch kostbarer ist allerdings, was jetzt kommt, die zweite (und dritte, vierte) Runde dieser Positivspirale: Wir haben Selbstvertrauen gewonnen und damit verbessert sich das Selbstkonzept. Das Selbstkonzept ist unser inneres Bild von uns selbst, unsere Vorstellung davon, wer wir sind, was wir draufhaben, wie stark wir sind, was wir schaffen können. Mit dem gerade hart errungen Erfolg im Gepäck wird uns bewusst: „Ich kann ja was! Da geht noch mehr! Ich krieg auch schwierige Sachen hin! Mich kriegt so schnell nichts und niemand klein!“. Das ist das neue, erhöhte Selbstwertgefühl und das hat eine ganz direkte Folge: Ich traue mir mehr zu als vorher, setze mir ein höheres Ziel – ich bin geradezu hungrig auf die
nächste Runde, das nächste Ziel, denn: „Wenn ich das geschafft habe, dann schaffe ich das nächste auch!“
Selbstvertrauen ist ein ungemein mächtiger Motor. Das meint „Positivspirale“. Höchste Zeit, dass wir das Glas Wasser halb voll und nicht halb leer sehen. Zu gerne reden wir von Schicksalen, die sich aus „Negativspiralen“ oder „Teufelskreisen“ ergeben, und vergessen, dass dieser Mechanismus auch nach oben funktioniert.
Die beste Positivspirale, die ich kenne? Skateboarden! Das macht Kinder stark!
Dass Skateboarden Kinder motorisch unfassbar schnell weiterentwickelt, hat sich inzwischen rumgesprochen. Das liegt am selbstbestimmten Lernen. Wobei für mich das Lernen am Modell, wie es die Pädagogen nennen, ebenfalls noch zum selbstbestimmten Lernen gehört. Lernen am Modell ist eine übliche Lernpraxis im Skateboarden und sieht so aus: Wenn ein Skateboarder einen Trick versucht, aber nicht schafft und merkt, dass ein anderer Skateboarder diesen Trick schon gut draufhat, dann beobachtet er einfach den anderen Skater, verinnerlicht den Bewegungsablauf und versucht es dann selbst wieder. Er benutzt den anderen Skateboarder einfach nur als Modell und schaut sich den Trick ab oder er geht bewusst zu einem Skateboarder, der es drauf hat und fragt, ob er den Trick mal vorführen und erklären kann. In beiden Fällen geht der Wunsch des Lernens aber selbstbestimmt vom „Schüler“ aus und nicht fremdbestimmt vom „Lehrer“!
Das ist entscheidend beim selbstbestimmten „Tiefen Lernen“ durch intrinsische Motivation. Dass Skateboarden Kinder auch kognitiv positiv beeinfluss, ist für viele neu. Ich zitiere in diesem Zusammenhang gerne Prof. Gerald Hüther: „Begeisterung ist Dünger fürs Gehirn“ und ergänze: „Skateboarden ist Begeisterung pur!“ Daraus folgt: „Skateboarden ist Dünger fürs Gehirn!“.
Dass Skateboarding aber auch Sozialkompetenz lernen lässt, obwohl es kein Mannschaftssport ist, erstaunt viele: Aber wie lernt ein Kind Sozialkompetenz? Hier nur ein
Beispiel:
Wenn ein Skateboarder alleine zu Hause sitzt und aus eigenem Impuls intensiv darüber nachdenkt, wie er sich selbst verhalten muss, damit die coole Gang am Skateboard-Spot ihn akzeptiert und er Teil dieser Posse (Gruppe) wird? Das entwickelt Sozialkompetenz! Skateboarding kann so viel, weil es selbstbestimmt ist und fast ausschließlich in Freiräumen ohne fremdbestimmende Vorgaben von Erwachsenen praktiziert wird.
Skateboarding ist Selbstbestimmung pur und kann das alles leisten.
Der Skateboarder setzt sich selbst ein Ziel, z.B. den nächsten Trick, den er lernen will, neue Ideen um das Skateboard-Set-Up zu verändern oder ein neues Hindernis zu bauen.. Er übt ohne Fremdeinfluss so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Das Erreichen eines selbst gesteckten Ziels lässt im Belohnungszentrum des Skaters Dopamin ausschütten, was ein Glücksgefühl hervorruft und das Selbstkonzept des Skateboarders positiv verändert. So einfach, begeisternd und mühelos kann Lernen sein, wenn es intrinsisch motiviert und selbstbestimmt stattfindet. Konfuzius muss schon mal auf dem Skateboard gestanden haben. Woher sonst soll diese Erkenntnis kommen:
- Sag es mir und ich werde es vergessen
- Zeig es mir und ich werde es vielleicht behalten
- Lass es mich tun und ich werde es können
Damit meint er, dass grundsätzlich das intrinsisch motivierte Üben und Probieren die höchsten Lerneffekte hat.
Literaturverzeichnis: Titus Dittmann
skate-aid support GmbH
Scheibenstr. 123
48153 Münster